Infos für Menschen mit Behinderung und deren Angehörige.

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Sanktionen

Ein anderes Wort für Sanktionen ist Maßnahmen. Mit einer Sanktion soll ein bestimmtes Verhalten erzwungen werden. Oder es soll ein Verhalten bestraft werden.
Beispiel: Eine Bürgerin bekommt Geld vom Staat, das Bürgergeld. Sie hat die Pflicht, zu Beratungs-Terminen zu gehen. Wenn sie diese Pflicht nicht erfüllt, kann sie weniger Geld erhalten. Die Kürzung des Geldes ist dann eine Sanktion.

Schwerbehindertenausweis

Menschen mit einer schweren Behinderung können in Deutschland einen besonderen Ausweis bekommen. Der Ausweis heißt Schwerbehindertenausweis. Eine Schwerbehinderung haben Menschen mit einem Grad der Behinderung von 50 und mehr. Mit dem Ausweis haben die Ausweis-Inhaber einige Vorteile. Zum Beispiel Steuerermäßigungen und sie können kostenlos oder für wenig Geld mit Bus und Bahn fahren.
Mehr Informationen lesen Sie hier: Schwerbehindertenausweis

Scid

Scid steht für severe combined immunodeficiency syndrome zu deutsch etwa schwerer kombinierter Immundefekt. Bei dieser angeborenen, genetisch verursachten Krankheit ist das Immunsystem nicht richtig ausgebildet, so dass schon einfache Erkrankungen lebensgefährlich werden können. Betroffene Babys und Kleinkinder haben überdurchschnittlich häufig Infekte in der Lunge oder im Mittelohr. Derzeit ist die einzig funktionierende Therapie die Transplantation von Blut-Stammzellen.
Die Häufigkeit von SCID wird weltweit auf 1:50.000 bis 1:100.000 Neugeborene geschätzt.

Seelische Behinderung

Eine seelische Behinderung ist eine seelische Krankheit, die länger als sechs Monate andauert. Ein anderes Wort für seelische Krankheit ist psychische Krankheit. Psychische Krankheiten sind zum Beispiel:

  • Psychose
  • Depression
  • Burnout
  • Abhängigkeit von Drogen (zum Beispiel Alkohol, Kokain oder Heroin)
  • Demenz

Wenn eine seelische oder psychische Krankheit nicht behandelt wird, kann daraus eine seelische Behinderung werden.
Mehr Informationen lesen Sie hier: Psychische Behinderung

Selbsthilfegruppe

In Selbsthilfegruppen treffen sich Menschen, die ein gleiches Interesse oder Anliegen haben. Zum Beispiel Menschen, die eine Behinderung haben oder eine bestimmte Krankheit. Oder Menschen, die in einer ähnlichen Lebenssituation sind. Zum Beispiel Mütter und Väter, die ihre Kinder alleine erziehen.
Die Mitglieder in einer Selbsthilfegruppe versuchen, sich gegenseitig zu unterstützen. Meistens treffen sie sich regelmäßig.
Mehr Informationen lesen Sie hier: Selbsthilfe

Sensorische Integrationstherapie

Ein von Jean Ayres entwickeltes Behandlungskonzept, das bei Störungen des Zusammenspiels unterschiedlicher Sinnesqualitäten und -systeme angewandt wird. Unter Sensorischer Integration versteht man den neurologischen Prozess, bei dem vom eigenen Körper und der Umwelt ausgehende Sinneseinflüsse geordnet werden.

Sexualisierte Gewalt

Sexualisierte Gewalt ist Gewalt durch sexuellen Übergriffe. Das können zum Beispiel anzüglichen Bemerkungen und Grabschen sein, aber auch massive körperliche Gewalt wie Vergewaltigung. Mädchen und Frauen mit Behinderung sind besonders gefährdet, sexualisierte Gewalt zu erleben.

Sinnesbehinderung

Eine Sinnesbehinderung haben Menschen, die sehr schlecht sehen, hören, tasten oder riechen können.
Zum Beispiel haben blinde, sehbehinderte oder schwerhörige Menschen eine Sinnesbehinderung.

Skoliose

Bei einer Skoliose ist die Wirbelsäule seitlich verkrümmt und einzelne Wirbel sind verdreht. Sie zeigt sich in Phasen starken Wachstums in der Kindheit und Jugend. Die Ursache ist bislang unbekannt.
Sie kann je nach der Stärke der Verkrümmung mit verschiedenen Methoden behandelt werden, etwa mit speziellen Korsetten oder physiotherapeutischen Methoden. Möglich sind auch operative Eingriffe.

Sonden

Eine Sonde ist Instrument zur medizinischen Untersuchung oder Therapie von schwer zugänglichen Körperstellen. Sonden benutzt man zum Beispiel, wenn sich ein Mensch nicht selbst ernähren kann. Er erhält dann Nahrung durch eine Sonde. Dazu sagt man auch „künstliche Ernährung“.

Sonographie

Sonographie ist eine Untersuchungs-Methode beim Arzt. Ein anderes Wort dafür ist Ultraschall. Dadurch kann man von außen in den menschlichen Körper hineinsehen. Zum Beispiel kann man die inneren Organe besonders gut sehen oder die Bewegung eines Babys im Bauch einer schwangeren Frau. Für die Patienten ist die Sonographie schmerzfrei und ohne Nebenwirkungen.

Soziale Entschädigung

Soziale Entschädigung können Menschen bekommen, die einen gesundheitlichen Schaden erlitten haben. Und für die die Gesellschaft besondere Verantwortung trägt. Zum Beispiel können das diese Menschen sein:

  • Opfer von Gewalttaten, zum Beispiel von Terroranschlägen
  • Bundeswehrsoldat*innen
  • Bundesgrenzschutzbeschäftigte
  • Zivildienstgeschädigte
  • Impfgeschädigte

Die Entschädigungs-Leistungen können Geld- oder Sach-Leistungen sein. Zum Beispiel:

  • Geldzahlung
  • Rente
  • Reha-Leistungen
  • Pflegezulage
  • Bestattungsgeld

Zuständig für die Soziale Entschädigung ist das örtliche Versorgungsamt.
Die gesetzliche Grundlage ist das Bundesversorgungsgesetz.
Mehr Infos dazu lesen Sie auf der Internetseite des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.

Sozialgesetzbuch

Das Sozialgesetzbuch regelt in Deutschland das Sozialrecht. Es besteht aus zwölf Teilen. Die einzelnen Teile heißen Sozialgesetzbuch eins bis zwölf. Die Abkürzung lautet SGB I-XII. In den einzelnen Büchern steht zum Beispiel, welche Menschen in Deutschland Sozialhilfe bekommen. Oder welche Leistungen die Krankenkasse und die Pflegekasse bezahlen muss. Im Sozialgesetzbuch steht auch, welche Hilfen Menschen mit Behinderung zustehen.

Sozialhilfe

Die Sozialhilfe hilft Menschen, die sehr wenig Geld und Vermögen haben. Sie bekommen Geld vom Staat, damit sie die wichtigsten Dinge im Leben bezahlen können. Zum Beispiel Lebensmittel, Wohnung, Kleidung, Heizung und ähnliches. Sozialhilfe gibt es für Menschen in verschiedenen Lebenssituationen. Zum Beispiel für pflegebedürftige Menschen oder für Menschen, die keine Arbeit finden können.
Mehr Informationen lesen Sie hier: Sozialhilfe - 12. Sozialgesetzbuch (SGB XII)

Sozialhilfe-Träger

Sozialhilfe-Träger sind zuständig für die Leistungen der Sozialhilfe. Zum Beispiel für die Hilfe zum Lebensunterhalt. Meistens ist das örtliche Sozialamt der Sozialhilfe-Träger. Man unter-scheidet örtliche und überörtliche Leistungsträger. Die überörtlichen Träger sind die Bundesländer oder große Verbände, zum Beispiel die Landschaftsverbände. Die überörtliche Leistungsträger sind zuständig für Leistungen der Eingliederungshilfe, der Hilfe zur Pflege und Leistungen der Blindenhilfe.

Sozialleistungen

Das sind Geld- oder Sachleistungen vom Staat oder von den Kommunen an die Bürger. Zum Beispiel Kindergeld, Elterngeld, Sozialhilfe, Arbeitslosengeld 2 und Wohngeld. Um die Leistungen zu erhalten, muss man bestimmte Bedingungen erfüllen.

Sozialpädiatrisches Zentrum

In einem Sozialpädiatrisches Zentrum bekommen Kinder und Jugendliche mit chronischer Erkrankung oder Behinderung umfassende Hilfe. Umfassend ist die Hilfe, weil hier Fachleute aus verschiedenen Gebieten zusammenarbeiten. Zum Beispiel Kinder- und Jugendärzte, Psychologen, Therapeuten und Sozialarbeiter. Die Abkürzung für Sozialpädiatrisches Zentrum heißt SPZ.
Mehr Informationen lesen Sie hier: Sozialpädiatrische Zentren

Sozialverband

Ein Sozialverband setzt sich für die sozialen Rechte seiner Mitglieder ein: Zum Beispiel für Rentner*innen, Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger*innen, Menschen mit Behinderung oder pflegebedürftige Menschen. Beispiele für zwei große Sozialverbände sind der VdK und der SoVD.

Spastik

Bei einer Spastik sind die Muskeln ständig angespannt. Die Auswirkungen sind sehr unterschiedlich: Sie reichen von geringen bis zu starken Einschränkungen der Bewegungsfähigkeit. Es können einzelne Körperteile, aber auch der gesamte Körper inklusive der Sprech- und Schluck-Muskeln betroffen sein. Entsprechend kann auch das Sprechen und Essen erschwert sein.
Die Ursache für eine Spastik liegt in einer Schädigung des Gehirns oder Rückenmarks. Diese Schädigungen können unterschiedliche Ursachen haben: Häufig sind es Hirninfarkte, möglich sind aber auch Erkrankungen wie die Multiple Sklerose.

Spina Bifida

Bei der Spina Bifida ist das Rückenmark bei der Geburt nicht vollständig umschlossen. Volksmündlich wird die Erkrankung deshalb auch „offener Rücken“ genannt. Die folgen können in körperlichen oder Lernbehinderungen bestehen.
Das Rückenmark wird nach der Geburt in einer Operation geschlossen, um weitere Schädigungen zu vermeiden.
Eine Spina Bifida tritt in Europa bei ca. 1 von 1000 Kindern auf.

Spondylitis deformans

Spondylitis deformans ist eine Sammelbezeichnung für alle Krankheiten, die zur Versteifung oder Verformung der Wirbelsäule führen. Dazu gehören zum Beispiel

stationär

Stationär ist ein Begriff aus dem Bereich Gesundheit. Er bedeutet, dass eine Patientin oder ein Patient für längere Zeit an einem bestimmten Ort behandelt wird. Zum Beispiel:

  • bei einer Operation im Krankenhaus und der Betreuung danach,
  • bei einem längeren Aufenthalt in einer Reha-Klinik,
  • wenn ein Mensch fest in einem Pflegeheim lebt und betreut wird.

Die stationäre Behandlung dauert dabei länger als 24 Stunden. Das Gegenteil von stationär ist ambulant.

Steißlage

Steißlage ist der Name für eine besondere Position eines Babys im Bauch der Mutter. Dabei liegt das Baby vor der Geburt mit dem Kopf nach oben im Bauch der Mutter. Und nicht wie in den meisten Fällen mit dem Kopf nach unten. Bei der Geburt geht dann nicht der Kopf, sondern das Beckenende voran. Das Beckenende nennt man auch Steiß. Die Geburt eines Babys mit Steißlage kann schwierig sein.

Stomaartikel

Stomaartikel helfen Menschen, die ihren Stuhlgang aus einer künstlichen Körperöffnungen des Darms ausscheiden. Dazu sagt man auch: „Künstlicher Darmausgang“. Stomaartikel sind zum Beispiel Beutel, die den Stuhl auffangen. Auch für künstliche Körperöffnungen für Urin gibt es Stomaartikel.

Symptom

Als Symptom werden die typischen Anzeichen einer Erkrankung, körperlichen oder physischen Behinderung bezeichnet. Neben medizinischen Untersuchungen werden Krankheiten häufig anhand ihrer Symptome erkannt. Zum Beispiel sind typische Anzeichen einer Lungen-Erkrankung Kurzatmigkeit, Verschleimung der Lunge und starker Husten.

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