Reha und Therapie
Der Begriff „Rehabilitation“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „wiederherstellen“. Oft wird auch die Abkürzung Reha benutzt. Eine Reha kann bei einer chronischen Krankheit oder einer Behinderung helfen. Sie soll die Auswirkungen der Behinderung oder Krankheit mildern oder aufheben. Und sie soll Menschen mit Behinderung oder Krankheit helfen, möglichst selbstbestimmt zu leben.
- Was ist eine medizinische Rehabilitation?
- Welche Hilfen und Behandlungen gibt es in der Reha?
- Wie beantrage ich eine Reha?
- Info-Telefon
- Tipp: Die richtige Reha-Klinik finden
Was ist eine medizinische Rehabilitation?
Das Ziel der medizinischen Reha ist es, Menschen mit Behinderung oder chronischer Krankheit fit zu machen. Sie sollen wieder teilhaben können, an der Arbeitswelt und am gesellschaftlichen Leben. Vorhandene Fähigkeiten sollen bewahrt und gestärkt werden. Zum Beispiel Bewegungs-Fähigkeiten. Andere wichtige Fähigkeiten sollen verbessert werden.
Eine medizinische Reha kann auch im Rahmen der Frühförderung von Kindern mit Behinderung sinnvoll sein.
Welche Hilfen und Behandlungen gibt es in der Reha?
Zur medizinischen Rehabilitation gehört die Therapie. Therapeutische Angebote sind besonders wichtig in der frühen Förderung von Kindern mit Behinderung. Aber auch bei Erwachsenen kann eine Therapie bei einer Behinderung oder chronischen Krankheit sehr gut helfen. Es gibt verschiedene Therapien, zum Beispiel:
- Physio-Therapie
- Sprach- und Sprech-Therapie (Logopädie)
- Ergo-Therapie
- Psycho-Therapie
- Arbeits-Therapie und Belastungserprobung
- Verhaltens-Therapie
Außerdem gibt es weitere Hilfen und Behandlungen in der Reha. Zum Beispiel diese:
- Behandlung durch Ärzte und Zahnärzte
- Versorgung und Training mit Hilfsmitteln (zum Beispiel Prothesen, Geh-Hilfen oder Sprach-Computern). Hierbei testen die Reha-Patienten, welches Hilfsmittel gut für sie ist. Uns sie lernen den Umgang mit dem Hilfsmittel.
- Früherkennung und Frühförderung bei Kindern
Die verschiedenen Therapien und Behandlungen können ambulant oder stationär stattfinden. Die Krankenkassen oder andere Reha-Träger bezahlen die meisten dieser Behandlungen, aber nicht alle.
Wie beantrage ich eine Reha?
Einen Antrag auf die Reha können Sie bei der Rentenversicherung oder der Krankenkasse stellen. Es kann aber auch sein, dass ein anderer Rehabilitationsträger für Sie zuständig ist. Das hängt von Ihrer persönlichen Situation ab. Mehr dazu lesen Sie im Familienratgeber-Artikel Welche Reha-Träger gibt es?
Den Antrag sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin stellen. Auf der Internetseite der Deutschen Rentenversicherung finden Sie hilfreiche Informationen zur Antrag-Stellung. Dort können Sie auch Antrags-Formulare herunterladen. Oder Sie stellen den Antrag direkt online.
Vorher können Sie sich bei einer EUTB-Beratungsstelle beraten lassen. Die EUTB begleitet Sie vor und während der Antragstellung für eine medizinische Rehabilitation. Und sie unterstützt Sie auch bei anderen Fragen zur Teilhabe.
Hier finden Sie EUTB-Beratungsangebote in Ihrer Nähe.
Von der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation e.V. (BAR) gibt es einen Fristenrechner. Damit können Sie sehen, wie es weitergeht, wenn Sie Ihren Antrag abgegeben haben.
Info-Telefon
Weitere Informationen erhalten Sie beim kostenlosen Service-Telefon der Deutschen Rentenversicherung: 0800-10 00 48 00.
Die Anrufzeiten sind: Montag bis Donnerstag, von 07:30 bis 19:30 Uhr und Freitag bis 15:30 Uhr.
Tipp: Die richtige Reha-Klinik finden
Das „Handbuch Reha- und Vorsorgeeinrichtungen“ mit 1.500 Reha-Kliniken erscheint jährlich und liegt bei Ärzten und Beratungsstellen aus. Damit lassen sich Adressen von geeigneten Reha-Kliniken recherchieren.
Nach einer geeigneten Reha-Klinik können Sie auch auf diesen Internetseiten suchen:
Rehakliniken.de
Internetseite der Deutschen Rentenversicherung
Bundesarbeitsgemeinschaft medizinisch-beruflicher Rehabilitation
Ab dem Jahr 2023 können Sie sich als Reha-Patient*in selbst eine Reha-Klinik auswählen.
Aber schon jetzt haben Sie bei der Reha ein Wunsch- und Wahlrecht. Das bedeutet, Sie dürfen bei der Planung der Reha mitsprechen. Zum Beispiel können Sie sagen:
- ob Sie eine ambulante oder stationäre Reha wünschen,
- an welchem Ort die Reha sein soll,
- wann die Reha beginnen soll,
- in welche Reha-Klinik Sie gerne möchten.
Diese Wünsche sollten Sie bereits in Ihren Reha-Antrag hineinschreiben.
Weitere Informationen
- Informationen von der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR)
- Thema Rehabilitation auf der Internetseite der Deutschen Rentenversicherung
- Internetseite der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Rehabilitation e.V. (DEGEMED)
- Häufig gestellte Fragen und Antworten zur Rehabilitation auf der Internetseite der Deutsche Vereinigung für Rehabilitation e. V.
- Informationen zur medizinischen Rehabilitation auf der Internetseite des Spitzenverbandes der Gesetzlichen Krankenkassen
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