Bewerbung mit Behinderung

Eine frau schreibt an einem Computer. Eine andere Frau sitzt daneben.

Wenn ein Mensch in einem neuen Betrieb arbeiten will:

 
Manche Menschen mit Behinderung
wissen aber nicht genau:

  • Ob sie in der Bewerbung
    etwas über ihre Behinderung schreiben sollen.
  • Und ob sie beim Vorstellungs-Gespräch darüber reden sollen.
    In diesem Text können Sie mehr darüber lesen.

Sie müssen nicht über Ihre Behinderung sprechen

Eine frau schreibt an einem Computer. Eine andere Frau sitzt daneben.

Kein Mensch muss etwas über seine Behinderung schreiben.
Und kein Mensch muss darüber sprechen:
Wenn er das nicht will.
Und manchmal ist die Behinderung auch gar nicht so wichtig.


Zum Beispiel:
Ein Mensch hat eine Behinderung.
Aber der Mensch kann trotzdem gut arbeiten.
Und kein anderer Mensch kann die Behinderung sehen.
Deshalb ist es nicht so wichtig.
Und der Mensch braucht vielleicht nicht darüber zu sprechen.

Eine Frau im Rollstuhl sitzt an einem Schreibtisch und telefoniert.

Aber manchmal ist es vielleicht gut:
Wenn Sie etwas über die Behinderung schreiben oder sagen.
Zum Beispiel:

  • Weil Sie wegen der Behinderung anders arbeiten
    als andere Menschen.
  • Oder weil andere Menschen die Behinderung sehen können.

Manchmal ist es gut: Wenn Sie etwas über Ihre Behinderung schreiben

Eine Hand schreibt auf ein Blatt Papier.

Manchmal ist es gut:
Wenn Sie schon in Ihrer Bewerbung schreiben,
dass Sie eine Behinderung haben.
Zum Beispiel:
Wenn Sie im Rollstuhl sitzen.
Oder wenn Sie blind sind.

Eine blinde Frau mit einem Blindenstock, daneben eine Frau im Rollstuhl.

Manche Chefs oder Chefinnen haben noch nie
mit einem Menschen mit Behinderung ge-arbeitet.
Sie wissen vielleicht nicht genau:
Wie sie mit einem Menschen mit Behinderung umgehen sollen.

Ein Mann und eine Frau sitzen in einem Büro.

Das bedeutet zum Beispiel:

  • Die Chefs oder Chefinnen wissen nicht,
    welche Sachen sie beim Vorstellungs-Gespräch sagen dürfen.
  • Sie wissen nicht,
    ob der Mensch mit Behinderung Hilfe braucht.
  • Vielleicht fragen sie sich,
    warum der Mensch nichts über die Behinderung gesagt hat.
  • Und vielleicht denken sie:
    Der Mensch erzählt nicht alles über sich.
    Und sie können dem Menschen nicht vertrauen.

Eine Frau im Rollstuhl steht vor einer Rampe vor einer Eingangstür.

Wenn der Mensch in der Bewerbung
etwas über seine Behinderung schreibt:
Dann können die Chefs und Chefinnen sich besser darauf vor-bereiten.
Zum Beispiel:

  • Sie können für das Vorstellungs-Gespräch
    einen barriere-freien Raum suchen.
  • Und sie können darüber nach-denken:
    Was sie beim Vorstellungs-Gespräch sagen sollen.

Wenn Sie zum Beispiel bei einem Amt arbeiten wollen.

Eine Frau im Rollstuhl sitzt an einem Schreibtisch und telefoniert.

Vielleicht schreiben Sie die Bewerbung an ein Amt.
Dann kann es gut für Sie sein:
Wenn Sie etwas über Ihre Behinderung schreiben.
Zum Beispiel:

  • Weil viele Ämter gerne
    mit Menschen mit Behinderungen zusammen-arbeiten.
  • Und weil es in vielen Ämtern
    barriere-freie Büros und Toiletten gibt.
    Das bedeutet:
    Menschen mit Behinderungen können dort besonders gut arbeiten.

Wenn Sie mit der Behinderung einen Vorteil haben.

Eine Frau in einem E-Rollstuhl hebt ihren Arm mit der geballten Faust in die Luft.

Manchmal kann eine Behinderung ein Vorteil sein:
Weil Sie dann vielleicht
bestimmte Arbeiten besonders gut machen können.
 
Zum Beispiel:
Vielleicht wissen Sie sehr viel über bestimmte Hilfs-Mittel:
Weil sie diese Hilfs-Mittel auch selbst brauchen.
Das bedeutet:
Sie können andere Menschen gut zu den Hilfs-Mitteln beraten.

Ein Computer mit Bildschirm. Daneben eine Frau mit einem Sprachcomputer.

Dann ist Ihre Behinderung ein Vorteil.
Deshalb können Sie besonders gut
in einem Geschäft für Hilfs-Mittel arbeiten.
 
Wenn Sie mit Ihrer Behinderung einen Vorteil haben:
Dann sollten Sie in Ihrer Bewerbung
etwas über Ihre Behinderung schreiben.

Wenn Sie in einem Inklusions-Betrieb arbeiten wollen.

Vier Menschen mit und ohne Behinderung sitzen zusammen und unterhalten sich.

In Inklusions-Betrieben gibt es oft einige besondere Arbeits-Plätze
nur für Menschen mit Behinderung.
Das bedeutet:
Die Inklusions-Betriebe wollen Menschen mit Behinderung
besonders gerne als Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben.
Deshalb kann es gut sein:
Wenn Sie in Ihrer Bewerbung etwas über Ihre Behinderung schreiben.

Info-Heft

Hier können Sie mehr Infos über Inklusions-Betriebe lesen:
Arbeiten mit Behinderung: Besondere Angebote und Unterstützung

Eine Hand mit erhobenem Zeigefinger in einem Achtung-Schild.

So schreiben Sie in der Bewerbung
etwas über Ihre Behinderung

Vielleicht entscheiden Sie:
Sie wollen in der Bewerbung etwas über Ihre Behinderung schreiben.
Achten Sie dann auf diese Sachen:

Eine Frau in einem E-Rollstuhl hebt ihren Arm mit der geballten Faust in die Luft.

Schreiben Sie nur kurz über die Behinderung.
Denn die Behinderung ist nur ein kleiner Teil von Ihnen.
Schreiben Sie in der Bewerbung mehr darüber:

  • Was Sie gut können.
  • Was Sie wissen.
  • Und was Sie gelernt haben.

Wenn Sie die Behinderung erklären:
Dann benutzen Sie dafür einfache Wörter.

Benutzen Sie nicht so viele Fremd-Wörter wie ein Arzt.
So kann der Chef oder die Chefin alles gut verstehen.

Manchmal ist es gut: Wenn Sie über Ihre Behinderung sprechen

Ein mann und eine Frau sitzen an einem Tisch und unterhalten sich.

Wenn die Chefs oder Chefinnen Ihre Bewerbung gelesen haben:
Dann wollen sie vielleicht
ein Vorstellungs-Gespräch mit Ihnen machen.
Dann ist es manchmal vielleicht gut:
Wenn Sie kurz etwas über Ihre Behinderung sagen.
Zum Beispiel:

Wenn Sie eine Geh-Behinderung haben.

Ein Mann mit einer Gehhilfe.

Die Chefs und Chefinnen können Ihre Geh-Behinderung sehen.
Sie fragen sich dann vielleicht:
Ob Sie bestimmte Arbeiten nicht so gut machen können.
 
Dann kann es helfen:
Wenn Sie kurz über Ihre Geh-Behinderung sprechen.
Die Chefs und Chefinnen wissen dann genau:
Welche Arbeiten Sie gut machen können.
Und Sie bekommen vielleicht den Arbeits-Platz.

Ein Mann steht in einem Büro.

Wenn die anderen Menschen später bemerken:
Dass Sie eine Behinderung haben.

Vielleicht erzählen Sie nichts von Ihrer Behinderung.
Aber der Chef oder die Chefin merkt vielleicht später:
Dass Sie eine Behinderung haben.

Ein Mann und eine Frau sitzen an einem Tisch und sprechen miteinander.

Vielleicht fragt sich der Chef oder die Chefin dann:

  • Warum Sie nichts von Ihrer Behinderung erzählt haben.
  • Und ob es vielleicht noch mehr wichtige Sachen gibt:
    Von denen Sie nichts erzählt haben.

Dann vertraut der Chef oder die Chefin Ihnen vielleicht nicht mehr.
 
Wenn Sie aber schon beim Vorstellungs-Gespräch
kurz etwas über Ihre Behinderung sagen:
Dann kann der Chef oder die Chefin Ihnen schon vertrauen.

Sprechen Sie zur richtigen Zeit über die Behinderung.

Ein Mann und zwei Frauen sitzen an einem Tisch und reden miteinander.

Die richtige Zeit ist dann:

  • Wenn der Chef oder die Chefin
    Sachen nach-fragen kann.
  • Und wenn der Chef oder die Chefin
    etwas Zeit zum Nach-Denken hat.

Das bedeutet zum Beispiel:

  • Sprechen Sie nicht über die Behinderung,
    wenn Sie gerade beim Vorstellungs-Gespräch ankommen.
  • Und sprechen Sie nicht erst kurz vor dem Weg-Gehen darüber.

Fragen Sie bei Fach-Leuten nach

Eine Frau in Arbeitskleidung und eine Frau im Rollstuhl sitzen an einem Tisch und sprechen miteinander.

In vielen größeren Betrieben gibt es:

Diese Menschen wissen sehr viel darüber:

  • Wie Sie eine gute Bewerbung schreiben können
  • und wie Sie ein gutes Vorstellungs-Gespräch machen können.

Fragen Sie deshalb bei diesen Menschen nach.
Sie können Ihnen helfen.

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