Förderschulen
In Förderschulen unterrichten Lehrer Kinder mit Behinderung oder mit besonderem Förderbedarf. Es gibt an Förderschulen unterschiedliche Schwerpunkte, je nach Behinderungsart. Zum Beispiel Förderschwerpunkt Hören für Kinder mit Hörbehinderung. Seit die UN-Behindertenrechtskonvention in Kraft getreten ist, haben Schüler mit Behinderung das Recht, eine Regelschule zu besuchen.
Förderschulen haben das gleiche Ziel wie alle Schulen: Sie sollen Kinder und Jugendliche unterrichten, fördern und betreuen. Schüler können dort auch allgemeine Schulabschlüsse machen, wie zum Beispiel Hauptschul- oder Realschul-Abschlüsse. Auf Förderschulen gehen Kinder und Jugendliche mit körperlicher, geistiger oder seelischer Behinderung. Das Ziel ist, dass die Schüler nach einiger Zeit auf Regelschulen wechseln. Die meisten von ihnen bleiben aber auf der Förderschule.
Unterschiedliche Förderung
Je nach Art der Behinderung gibt es verschiedene Schwerpunkte der Förderung. Die meisten Bundesländer haben folgende Förderschwerpunkte:
- Emotionale und soziale Entwicklung
- Geistige Entwicklung
- Hören und Kommunikation
- Körperliche und motorische Entwicklung
- Lernen
- Sehen
- Sprache
- Autismus
Je nach Förderschwerpunkt arbeiten neben Lehrern auch Mitarbeiter anderer Berufsgruppen in den Förderschulen. Zum Beispiel Krankengymnasten, Ergotherapeuten, Sprachtherapeuten, Kinderkrankenschwestern, Zivildienstleistende, Erzieher, Mediatoren, Lernbegleiter, Sozialarbeiter oder Helferinnen im freiwilligen sozialen Jahr.
Viele Förderschüler ohne Schulabschluss
Laut Statistischem Bundesamt zeigen die Zahlen des Schuljahres 2019/2020, dass viele Schüler die Förderschulen ohne Hauptschulabschluss verlassen haben. Insgesamt beendeten 31.896 Schüler ihre Schullaufbahn an Förderschulen.
Viele Jugendliche (73 Prozent) verlassen die Förderschule ohne Hauptschulabschluss:
- 3.405 Jugendliche haben keinen Abschluss (11 Prozent)
- 11.376 Jugendliche haben einen Abschluss der Förderschule mit Förderschwerpunkt „Lernen“ (36 Prozent)
- 8.199 Jugendliche haben einen Abschluss der Förderschule mit Förderschwerpunkt „geistige Entwicklung“ (26 Prozent)
Nur wenige Jugendliche (27 Prozent) schaffen einen Hautschulabschluss oder höhere Schulabschlüsse:
- 7.536 Jugendliche mit Hauptschulabschluss (23 Prozent)
- 1.296 Jugendliche mit Realschulabschluss (4 Prozent)
- 84 Jugendliche mit Abitur oder Fachabitur (0,3 Prozent)
Inklusion und Regelschulen
Kinder mit Behinderung entwickeln sich auf einer inklusiven Schule oft besser. Also auf einer Schule, wo Kinder mit und ohne Behinderung gemeinsam unterrichtet werden. Lesen Sie mehr dazu im Familienratgeber-Artikel Inklusion in der Schule.
Weitere Informationen
- Thema "Förderschule / Sonderpädagogische Förderung" auf der Seite des Deutschen Bildungsservers – Der Bildungsserver bietet grundlegende Informationen zum Thema Bildung in Deutschland.
- Informationen zu den verschiedenen Förderschwerpunkten – Bildungsportal des Landes Nordrhein-Westfalen
- Richtlinien und Lehrpläne der Förderschulen in den einzelnen Bundesländern – Internetseite des Deutschen Bildungsservers
- Förderschule oder Regelschule: Wo lernen Kinder mit Behinderung besser? – Ein kritischer Aufsatz zum Lernen an Förderschulen auf der Seite Inklusionsfakten.de
- „Sonderweg Förderschulen: Hoher Einsatz, wenig Perspektiven“ - Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung