Ein Kind krabbelt eine Rolle hoch. Im Hintergrund sieht man eine Sprossenwand, Turnmatten und bunte Gummibänder.

Frühförderung - Was ist das?

Frühförderung nennt man Hilfen für Kleinkinder, die eine Behinderung haben oder eine Behinderung bekommen könnten. Sie hilft auch Kindern, die sich in bestimmten Bereichen langsamer als andere Kinder entwickeln. Beispiele für Frühförderung sind: Sprach-Förderung, Sehschule oder Bewegungstherapie. Die Frühförderung gibt es für Kinder von Geburt bis zum Schulalter. Eine frühe Förderung ist wichtig, um Behinderungen zu vermeiden oder die Folgen von Behinderungen zu mildern.

Was ist Frühförderung?

Ein Junge tastet Blindenschrift.

Wenn Eltern merken, dass sich ihr Kind langsamer entwickelt als andere Kinder im selben Alter, könnte eine Behinderung oder Erkrankung der Grund sein. Manchmal fällt es auch Familie, Ärzt*innen oder Kindergärtner*innen auf. Damit das Kind möglichst früh lernt mit seiner Erkrankung oder Behinderung zu leben, kann es sehr hilfreich sein, das Kind zu fördern.

Wenn sich ein Kind zum Beispiel nur sehr wenig bewegt und kaum krabbeln lernt, kann das Kind Bewegungs-Förderung bekommen. Kann ein Kind schlecht sehen, könnte es "Frühförderung Sehen" bekommen. Der Überbegriff für die Förderung für Kinder unter 6 Jahren nennt man Frühförderung.

Ja nachdem in welchem Bereich ein Kind Förderung braucht, helfen Therapeut*innen, Logopäd*innen oder Physio-Therapeut*innen. Zum Beispiel üben Logopäd*innen mit dem Kind das Sprechen.

Ziel der Frühförderung ist es, das Kind mit Behinderung oder chronischer Krankheit bei der Entwicklung zu unterstützen. Bei einigen Kindern kann die Frühförderung eine Behinderung abmildern. Bei anderen Kindern geht es darum, das Kind dabei zu unterstützen, wie es mit der Behinderung oder Erkrankung leben kann.

Frühförderung bietet auch Informationen und Hilfe für die ganze Familie

Das Kind entwickelt sich am besten, wenn die ganze Familie dabei hilft. Deswegen informieren die Mitarbeiter*innen der Frühförderung auch die Familie und Betreuer*innen, wie zum Beispiel Tagesmütter, Tagesväter oder Kindergärtner*innen. Jede Person, mit der das Kind Zeit verbringt, kann bei der Frühförderung wichtig sein. Die Mitarbeiter*innen der Frühförderung geben Familienmitgliedern und Betreuer*innen Tipps und schlagen Übungen vor. So kann zum Beispiel auch die Oma mit dem Kind das Laufen üben.

Wo finde ich eine Frühförderstelle?

Oft wissen Kinderärzt*innen, wo es eine Frühförderstelle in Ihrer Nähe gibt. Auch das Gesundheitsamt an Ihrem Wohnort kann Ihnen sagen, wo Sie mit Ihrem Kind zur Frühförderung gehen können. Sie können auch selbst im Internet danach suchen. Die Internetseite www.frühförderstellen.de bietet eine Suche nach Frühförderstellen nach Bundesländern.

Wer bezahlt die Frühförderung?

Frühförderung ist kostenlos, wenn der Kinderarzt oder die Kinderärztin die Behandlung verordnet. Die Krankenkasse oder die Eingliederungshilfe (Sozialgesetzbuch 9, Paragraf 46) bezahlt dann die Kosten. Die Eltern brauchen dann nur noch eine Stelle finden, wo sie die Förderung bekommen, die das Kind braucht.

Wenn Sie zu den Kosten Fragen haben, dann können Ihnen die Frühförderstellen weiterhelfen.

Wie arbeitet die Frühförderung?

Eine Frau spielt Gitarre und singt, zwei Kleinkinder sehen zu.

Als erstes untersucht ein Arzt das Kind und prüft, in welchen Bereichen das Kind Hilfe braucht: zum Beispiel beim Sehen, Laufen oder Sprechen. Je nachdem welche Förderung das Kind braucht, helfen dann Ärzte, Sprach- oder Bewegungs-Therapeutinnen dem Kind. Hat ein Kind zum Beispiel eine Gehbehinderung, dann übt das Kind in der Frühföderung, wie es mit Gehhilfe besser zurecht kommt. Am besten ist es, wenn alle dabei helfen, die mit dem Kind Zeit verbringen. Deswegen versucht die Frühförderung auch den Eltern, den Großeltern, Tagesmüttern, Erziehern oder Lehrer*innen Tipps zu geben.

Mobile und ambulante Hilfen

Meistens findet die Frühförderung in Frühförderstellen statt. Ein anderer Name dafür ist "ambulante Hilfen". In den Frühföderstellen gibt es Räume mit verschiedenen Übungs-Materialien, wie zum Beispiel Spielzeug, Bücher oder medizinische Hilfsmittel. Außerdem können Eltern und Kinder hier andere Familien kennenlernen. Sie können über ihre Erfahrungen sprechen und sich gegenseitig Tipps geben.

Es gibt aber auch die sogenannte mobile Frühförderung. Bei der mobile Frühförderung besuchen und beraten Therapeut*innen die Familien in ihrem eigenen Zuhause. Manchmal kommt die Frühförderung auch in die Kita oder zur Tagespflege.

Zuletzt aktualisiert am 14. November 2023

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