Eine Seniorin sitzt im Sessel neben einer jungen Frau.

Pflege und Pflegeversicherung

Die bezahlt die Pflege von Menschen, die pflegebedürftig sind. Aber welche Hilfen und Unterstützungen der gibt es überhaupt? Der Text stellt verschiedene Möglichkeiten für die Pflege zu Hause und in einem vor.

Was sind die Aufgaben der Pflegeversicherung?

Kranken- und sind in Deutschland Pflichtversicherungen. Das bedeutet, Sie müssen Mitglied in einer Krankenversicherung und in einer sein. Es gibt nur wenige Ausnahmen. In welcher Kranken- und Sie Mitglied sein wollen, können Sie in den meisten Fällen frei wählen. Große gesetzliche Krankenkassen in Deutschland sind zum Beispiel: Techniker Krankenkasse, Barmer und AOK.

Die Krankenversicherungen müssen ihren Versicherten auch eine anbieten. Sie sind deshalb automatisch dort pflegeversichert, wo Sie krankenversichert sind.

Die Aufgabe der ist es, pflegebedürftige Menschen abzusichern. Das bedeutet, die bezahlt für die Pflege. Um Pflegegeld oder von der zu bekommen, müssen die Versicherten einen beantragen. Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung (MDK) prüft, ob eine Person pflegebedürftig ist. Wenn ja, bekommt die Person einen . Wenn sich der Gesundheitszustand verändert, prüft der MDK, ob sich auch der ändert. Wenn die Person nicht mehr dauerhaft pflegebedürftig ist, übernimmt die Krankenkasse wieder einzelne Pflegeleistungen.

Mehr dazu lesen Sie im Familienratgeber-Artikel Pflegegrad beantragen.

Pflege zu Hause

Die meisten pflegebedürftigen Menschen möchten zu Hause gepflegt werden. Damit das möglich ist, bezahlt die Sachleistungen oder Pflegegeld. 

Sachleistungen nennt man die Hilfe von professionellen Pflegekräften, zum Beispiel von einem . Die Pflegerinnen und Pfleger helfen zum Beispiel bei der Körperpflege oder im Haushalt.

Pflegegeld bekommen Sie, wenn Angehörige, Freunde oder Nachbarn die Pflege übernehmen.
Sie können Sach- und Geldleistungen auch kombinieren.
 
Bewohner*innen von Wohn-Gemeinschaften, Nachbarn oder ein Ehepaar können Pflegeleistungen auch gemeinsam in Anspruch nehmen. Zum Beispiel kommt dann ein nur einmal und versorgt mehrere Bewohner*innen. Das spart Zeit und Kosten. Dieses Zusammenlegen von Pflegeleistungen nennt man „Poolen“.

Sonstige Leistungen bei häuslicher Pflege

Bei der Pflege zu Hause bezahlt die auch Pflege- und technische Hilfen für die Pflege.

Pflegehilfsmittel sind zum Beispiel Schutz-Handschuhe oder Desinfektionsmittel.

Technische Hilfen sind zum Beispiel Pflegebetten, Toiletten-Stühle oder Geh-Hilfen.

Das Geld müssen Sie bei der beantragen. Bei technischen Hilfen zur Pflege kann es sein, dass Sie einen Teil der Kosten selbst bezahlen müssen.
Mehr Informationen dazu lesen Sie im Familienratgeber-Artikel Hilfsmittel für Menschen mit Behinderung.

Tipp: Geld von der Pflegeversicherung

Wie viel Geld Sie in den verschiedenen bekommen können, lesen Sie im Familienratgeber-Artikel
Leistungen der .

Mehr zu den Leistungen

Tages- und Nachtpflege

Manche pflegebedürftigen Menschen können nicht ausschließlich zu Hause gepflegt werden. Zum Beispiel weil der oder die pflegende Angehörige nicht immer Zeit dazu hat. Dann kann eine Tages- und Nachtpflege sinnvoll sein. Ein anderer Ausdruck dafür ist teil- Pflege. Zur Tages- oder Nachtpflege sind pflegebedürftige Menschen einmal oder mehrmals pro Woche in einem . Entweder tagsüber oder nachts. Die Pflege übernehmen dort professionelle Pfleger*innen.

Einen Großteil der Kosten für die Tages- und Nachtpflege bezahlt die . Sie übernimmt auch die Kosten für den Transport der Pflegebedürftigen von der Wohnung zur Pflege-Einrichtung. Anspruch auf Tages- und Nachtpflege haben alle Pflegebedürftigen, mit den 2 bis 5. Auch Menschen mit dem 1 können die Pflege in Anspruch nehmen. Zum Beispiel Menschen mit -Erkrankung. Für sie bezahlt die aber nur den Entlastungsbetrag von 125 Euro pro Monat.

Verhinderungspflege

Wenn die eigentliche Pflegeperson nicht pflegen kann, bezahlt die eine . Zum Beispiel dann, wenn die Pflegeperson im Urlaub oder krank ist. Oder wenn sie mal zu einem Sportkurs oder ins Theater gehen möchte.

bedeutet, dass eine andere Person für einige Zeit die Pflege zu Hause übernimmt. Das können auch Mitarbeiter*innen eines Pflegedienstes sein. Voraussetzung für die : Eine private Pflegeperson (Angehörige, Freunde) hat den pflegebedürftigen Menschen schon mindestens sechs Monate betreut.

Anspruch auf haben Pflegebedürftige mit einem von 2 bis 5. Die bezahlt die bis zu 48 Tage im Jahr. Sie können diese Tage komplett am Stück in Anspruch nehmen oder aufgeteilt. Zum Beispiel einzelne Tage, Wochen oder auch nur einzelne Stunden. Das Geld für die müssen Sie bei der beantragen. Die zahlt dafür bis zu 1.612 Euro im Jahr. Das Geld können Sie auch rückwirkend beantragen.

Rechtliche Grundlage für die ist das 11 ( XI), Paragraf 39.

Pflege im Heim und Pflege in Einrichtungen der Behindertenhilfe

bedeutet: Ein pflegebedürftiger Mensch lebt dauerhaft Tag und Nacht in einem . Auch für die zahlt die Pflegegeld. Wie viel Geld Sie bekommen, hängt vom ab. Im Jahr 2024 sind es maximal 2.005 Euro im Monat bei 5.
Für Menschen, die längere Zeit in einem leben, übernimmt die seit 2022 außerdem einen Teil der Kosten für die Pflege.
Mehr dazu lesen Sie im Familienratgeber-Text Leistungen der Pflegeversicherung, Abschnitt Vollstationäre Pflege.

Die zahlt maximal 266 Euro, wenn ein Pflegebedürftiger in einer Einrichtung der Behindertenhilfe lebt. Zum Beispiel in einem Wohnheim oder einem Internat für Menschen mit Behinderung. Davon unabhängig sind die Zahlungen der und der .

Kurzzeitpflege

Eine junge Pflegerin sitzt mit einer Seniorin an einem Tisch.

In der Kurzzeitpflege wird der pflegebedürftige Mensch in einem untergebracht und gepflegt. Kurzzeitpflege findet also in einem statt und nicht zu Hause. Dies ist bis zu acht Wochen im Jahr möglich. Anspruch auf Kurzzeitpflege haben alle Pflegebedürftigen mit einem von 2 bis 5 hat. Die bezahlt die Kurzzeitpflege, wenn pflegende Angehörige:

  • im Urlaub oder krank sind.
  • mit der Pflege überfordert sind.
  • der Gesundheits-Zustand des Pflegebedürftigen für einige Zeit schlechter ist.
  • teil- Pflege nicht möglich ist.

Den Antrag auf Kurzzeitpflege müssen Sie bei der stellen, bevor die Kurzzeitpflege beginnt. und Kurzzeitpflege können Sie kombinieren. Das bedeutet zum Beispiel: Sie benötigen nur einen Teil der Kurzzeitpflege. Dann können Sie die für einen längeren Zeitraum bekommen. Das gilt auch umgekehrt.

Rechtliche Grundlage ist das 11 ( XI), Paragraf 42.

Mehr Informationen dazu lesen Sie im Familienratgeber-Artikel Kurzzeitpflege.

Pflege von Angehörigen und Berufstätigkeit

Es kommt vor, dass nahe Angehörige plötzlich pflegebedürftig werden. Arbeitnehmer*innen haben in diesem Fall das Recht, bis zu zehn Arbeitstage nicht zur Arbeit zu gehen. Sie können dann selbst die Pflege übernehmen oder die Pflege organisieren. Das nennt man kurzzeitige Arbeitsverhinderung. Wenn Ihr/e Arbeitgeber*in für diese Zeit keinen Lohn bezahlt, können Sie Pflege-Unterstützungsgeld bekommen. Das Geld müssen Sie bei der beantragen.
 
Wenn Sie berufstätig sind und nahe Angehörige längere Zeit zu Hause pflegen, können Sie sechs Monate Pflegezeit in Anspruch nehmen. In diesen sechs Monaten können Sie weniger oder gar nicht arbeiten. Den Anspruch auf Pflegezeit haben Sie aber nur, wenn Ihr/e Arbeitgeber*in 15 oder mehr Personen beschäftigt. Während der Pflegezeit bleiben Sie sozialversichert.

Außerdem gibt es noch die Familienpflegezeit. Hierbei können Sie als Arbeitnehmer*in ihre Arbeitszeit auf 15 Stunden pro Woche reduzieren. Die Familienpflegezeit können Sie für maximal 24 Monate in Anspruch nehmen. Familienpflegezeit ist möglich in Betrieben ab 26 Beschäftigten. Für die Pflegezeit und die Familienpflegezeit besteht kein Anspruch auf Zahlung von Lohn.

Mehr Informationen zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf vom Bundesministerium für Familie.

Soziale Absicherung der Pflegepersonen

Wer andere Menschen pflegt, kann selbst oft nicht voll arbeiten. Deshalb haben Pflegepersonen Anspruch auf soziale Absicherung. Als Pflegepersonen gilt, wer:

  • einen oder mehrere Pflegebedürftige mit mindestens 2
  • an mindestens 2 Tage pro Woche
  • für mindestens 10 Stunden pro Woche
  • zu Hause pflegt und
  • nicht mehr als 30 Stunden in der Woche als Arbeitnehmer*in beschäftigt oder selbständig ist.

Pflegepersonen haben Anspruch auf verschiedene Sozial-Leistungen:

  • Beiträge zur Rentenversicherung
  • Unfallversicherung
  • Arbeitslosenversicherung

Die Höhe der Rentenbeiträge hängt ab vom des pflegebedürftigen Menschen und vom Zeitaufwand für die Pflege. Die Beiträge zur Rentenversicherung zahlt die .

Sie zahlt außerdem die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung für die gesamte Dauer der Pflegetätigkeit. Das gilt für Pflegepersonen, die ihre bisherige Arbeitsstelle aufgegeben haben. Sie haben damit Anspruch auf Arbeitslosengeld.

Mehr Informationen zur sozialen Absicherung von Pflegepersonen finden Sie auf der Internetseite des Bundesministeriums für Gesundheit.

Weitere Leistungen der Pflegeversicherung

Außerdem zahlt die Geld in diesen Fällen:

  • Umbau der Wohnung, um zu entfernen. Zum Beispiel der Umbau des Badezimmers, um Stufen zu entfernen, rutschfeste Stufen und Bodenbeläge oder einen Handlauf an der Treppe. Die zahlt bis zu 4.000 Euro pro pflegebedürftige Person im Jahr.
    Lesen Sie dazu mehr im Familienratgeber-Artikel Barrierefrei Bauen.
  • Zuschläge für betreute Wohngruppen

Zu allen Geld-Leistungen und der lesen Sie den Familienratgeber-Artikel Leistungen der Pflegeversicherung.

Wo bekomme ich Beratung zur Pflege?

Pflegebedürftige oder pflegende Angehörige haben einen Anspruch auf eine Pflegeberatung. Die Mitarbeiter der oder von Beratungsstellen beraten Sie kostenlos. In Deutschland gibt es fast 700 Pflegestützpunkte. Die Beraterinnen und Berater erklären Ihnen, welche Hilfen und Unterstützungen Sie bekommen können. Außerdem sagen sie Ihnen, wieviel Geld es für Pflegebedürftige gibt und wo Sie es beantragen müssen. Die Beratung kann auch zu Hause oder im stattfinden. Nähere Informationen hierzu erhalten Sie bei den Pflege- und Krankenkassen und bei den .
 
Weitere Beratungsangebote:
Beratung zur Pflege können Sie auch im Internet oder per Telefon bekommen.

Beratung im Internet:
Deutscher Caritasverband e.V. – Online-Beratung Leben im Alter
Beratung bekommen Sie über ein Online-Formular. Dafür brauchen Sie keine E-Mail-Adresse.
 
Beratung per Telefon:
Pflegetelefon – Beratung des Bundesfamilienministeriums
Die Telefonnummer lautet: 030 – 20 17 91 31. Sie können von Montag bis Donnerstag zwischen 9.00 und 18.00 Uhr anrufen.
Eine Beratung per E-Mail ist auch möglich: info@wege-zur-pflege.de.

Auch und Pflegeeinrichtungen beraten zum Thema Pflege.

Tipp: Erklär-Video "Antrag auf Pflegeleistungen"

Wenn Sie Pflegeleistungen haben möchten, müssen Sie dafür einen Antrag bei Ihrer stellen. Vom VDK gibt es dazu das Erklär-Video "Pflegeleistungen: Wie stellt man einen Antrag an die ?".

Zum Video

Zuletzt aktualisiert am 15. März 2024

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