Mobbing – was können Eltern tun?

Was genau ist Mobbing?

Beim Mobbing wird eine Person von einer anderen Person oder Gruppe beleidigt, und manchmal auch körperlich angegriffen. Mobbing geschieht mit der Absicht, einer anderen Person zu schaden. Es ist immer mit seelischer oder körperlicher verbunden. Die gemobbte Person soll sich schlecht fühlen. Anders als ein Streit ist Mobbing kein einmaliges Ereignis. Es passiert über einen längeren Zeitraum immer wieder. Zum Beispiel jede Woche oder mehrmals im Monat, manchmal sogar über mehrere Jahre.

Bei Kindern und kommt Mobbing häufig vor. Die Betroffenen fühlen sich in der Mobbing-Situation oft hilflos. Sie wissen dann nicht, wie sie sich dagegen wehren können. Viele von ihnen leiden unter der Mobbing-Situation, ziehen sich zurück und verlieren Freude und Selbstbewusstsein.

Wichtig ist, dass Eltern immer wissen sollten: Ihr Kind ist nicht schuld daran, dass es gemobbt wird! Mobbing kann jede*n treffen. Und das sollten Sie als Eltern Ihrem Kind auch vermitteln, wenn es zu einer Mobbing-Situation kommt.

Mobbing in der Schule

Fast jedes sechste Schulkind in Deutschland ist von Mobbing betroffen. Jedes zehnte Kind hat schon einmal selbst gemobbt. Das ist das Ergebnis einer Studie der Techniker Krankenkasse (TK) aus dem Jahr 2024.
Meistens erleben Kinder und Jugendliche Mobbing im Alter von 10 bis 16 Jahren. Mobbing gibt es aber auch schon in Kita und Grundschule. Auch bei älteren Jugendlichen und jungen Erwachsenen kommt es zu Mobbing. Die Schule und der Schulweg sind die Orte, an denen Kinder und Jugendliche besonders oft gemobbt werden. 

Nehmen Sie Mobbing ernst – Mobbing macht krank!

Mobbing wird oft verharmlost, zum Beispiel mit Sätzen wie: „Das hat es doch schon immer gegeben“, „War doch nur ein Spaß“ oder „Muss man doch nicht gleich so ernst nehmen“. Mobbing ist aber niemals harmlos. Eltern sollten das Thema ernst nehmen! Mobbing kann Kinder und Jugendliche krank machen. Wer gemobbt wird, erlebt die ständige Wiederholung von , Bedrohung und Gewalt. Die betroffenen Kinder und Jugendlichen leben dadurch oftmals in einem andauernden Zustand der Angst und Bedrückung. Bei vielen kommt das Gefühl von Hilflosigkeit und Einsamkeit dazu. 

Diese negativen Gefühle haben oft ernste Folgen: Bei manchen Kindern leidet das Selbstvertrauen oder die schulischen , bei anderen (auch) die Gesundheit. Gesundheitliche Folgen von Mobbing können sein: Schlafstörungen, Alpträume, Bauch- und Kopfschmerzen, Ängste und Konzentrations-Probleme, . Bei manchen Kindern kann Mobbing auch zu führen, bis hin zu Suizid-Versuchen. 
Viele Menschen, die Mobbing erlebt haben, spüren die gesundheitlichen Folgen noch Jahre später.

Gibt es typische Mobbing-Opfer?

Nein. Es kann jedes Kind und jeden Jugendlichen treffen. Mobbing hat fast immer mit Macht, Kontrolle, Konkurrenz und Angst machen zu tun. Mobbing-*innen suchen sich deshalb meist Kinder und Jugendliche aus, die sich nicht gut wehren können oder wehren wollen.

Welche Formen von Mobbing gibt es?

Es gibt viele verschiedene Formen von Mobbing, zum Beispiel diese:

 

Art des MobbingsErklärung oder Beispiel
Mobbing durch Wortejemanden beleidigen, beschimpfen oder bedrohen; sich über jemanden lustig machen (Witze machen); Lügen über jemanden erzählen
Mobbing Ein Kind wird von anderen nicht beachtet und nicht angesprochen > es wird ausgegrenzt. 
Dadurch fühlt sich das Kind allein und verliert Vertrauen in Freundschaften und Beziehungen.
Körperliche Angriffeschubsen, Bein stellen, Weg versperren, anrempeln, schlagen, stoßen, anspucken
Mobbing im oder CybermobbingTäter*innen verbreiten zum Beispiel beleidingende Nachrichten, Gerüchte, Fotos und , die das Mobbing- bloßstellen sollen. 
Hier passiert das Mobbing in digitalen Medien und sozialen : zum Beispiel bei WhatsApp, , Tik-Tok, oder in Internet-Spielen.
Mehr Infos darüber lesen Sie im Familienratgeber-Text Cybermobbing. (verlinken, wenn der Text fertig ist.)
Sexistisches Mobbing oder Belästigungen, zum Beispiel: anfassen gegen den Willen (an den Po oder zwischen die Beine fassen, oder zum Küssen zwingen) oder verletzende Bemerkungen über den Körper/das Aussehen einer Person.

Wie erkenne ich, dass mein Kind gemobbt wird?

Ein junger Mann guckt etwas traurig und gedanken-versunken zur Seite.

Mobbing beim eigenen Kind zu erkennen, ist manchmal schwierig. Viele Kinder, die von Mobbing betroffen sind, schämen sich. Sie suchen die Schuld bei sich selbst und möchten nicht über ihr Problem sprechen. Häufig haben Kinder und Jugendliche Angst, über die belastenden Erlebnisse zu reden. Fast alle Kinder, die Mobbing erfahren, leiden darunter. 

Hinweise darauf, dass Ihr Kind gemobbt wird, können zum Beispiel sein:

Ihr Kind:

  • ist nicht mehr fröhlich.
  • wird immer stiller und zieht sich zurück.
  • ist öfter wütend oder aggressiv und leicht reizbar
  • hat öfter Kopf- oder Bauchschmerzen.
  • hat oft keinen Hunger und isst weniger.
  • schläft schlechter als früher, hat Alpträume. Oder es schläft viel mehr als üblich.
  • wird in der Schule schlechter.
  • möchte nicht zur Schule gehen. Oder es möchte nicht mehr zu dem Verein oder den Gruppen-Treffen gehen, wo es zuvor gerne hingegangen ist.
  • kommt mit beschädigten Schul-Sachen oder kaputter Kleidung nach Hause. Oder es kommt ohne diese Sachen nach Hause.
  • erzählt weniger von seinen Erlebnissen in Schule oder Freizeit.
  • hat kaum noch Kontakte zu anderen Schulkindern oder zu seinen früheren Freund*innen.
  • wird nicht mehr zu Geburtstagen eingeladen.

Wenn Sie eine oder mehrere dieser Veränderungen bei Ihrem Kind beobachten, kann das ein Zeichen für Mobbing sein. Es kann aber auch sein, dass Ihr Kind gemobbt wird und sich nicht verändert hat. Oder, dass es ganz andere Veränderungen bei Ihrem Kind gibt. 
Wichtig ist, dass Sie auf Ihr Kind achten und ihm gut zuhören. Nehmen Sie Ihr Kind ernst, wenn es Ihnen etwas sagen möchte.

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